Tokyo-Tour für Animekenner
Welche Schauplätze es wirklich gibt
Auf nach Tokyo! Die Hauptstadt Japans ist Schauplatz viele Anime – und daher gibt es viele Orte, die in Wirklichkeit fast genauso aussehen wie in unseren Lieblingsfilmen und -serien. Wir führen euch rum.
1. Tokyo Metropolitan Government Building
Zwei in sich verkantete Türme ragen zwischen den Wolkenkratzern des Stadtteils Shinjuku hervor: Der Sitz der Präfekturregierung Tokyos, also so was wie das Rathaus der Metropolregion Tokyo, zuständig für knapp 14 Millionen Menschen. Das Gebäude selbst besteht nicht nur aus den Türmen, sondern an der Basis noch aus einem ovalen Unterbau, aus dem das Stadtparlament herausragt, doch meist sehen wir im Anime nur die markanten Spitzen. Wer sie sieht, weiß ganz genau, wo das Anime spielt. In "Terror in Tokio" sind die Türme das erste Anschlagsziel und damit auch eine Kriegserklärung an die Regierung selbst. In der Wirklichkeit können Besucher kostenlos und ohne Anmeldung fast bis zur Spitze beider Türme fahren und die Aussicht bestaunen und Andenken kaufen.
2. Die Treppe zum Suga-Schrein
Ebenfalls im Stadtteil Shinjuku befindet sich, klein und geduckt, der Suga-Schrein. Ihn selbst kennen die wenigsten, viel berühmter ist die Treppe, die zu seinem Eingang führt, weltberühmt sogar. Die Schlussszene des ungeheuer erfolgreichen Animemovies "Your Name" spielt nämlich dort, nach einer minutenlangen, nervenaufreibenden Rennerei durch die Stadt kommen wir hier endlich zur Ruhe. Die Macher des Films arbeiteten viele berühmte Orte Tokyos akribisch abgezeichnet ein, doch auch diese schmale, unbedeutende Straße mit ihrer Treppe haben die Zeichner fast fotorealistisch festgehalten. Kein Wunder, dass viele Liebespaare den Ort besuchen … es fühlt sich dort wirklich so an, als wäre man im Film.
3. Tokyo Taiikukan
Schon seit den 50er Jahren finden hier, im Tokyo Metropolitan Gymnasium, einige der wichtigsten Turniere der japanischen Sportwelt statt. Seit den 90ern ist die Halle schon von weitem erkennbar, dank des geschwungenen Designs. Die beiden Flügel das Dachs lassen sich bei gutem Wetter auch aufschieben. Diese große Sporthalle der Präfektur Tokyo ist das Traumziel der Volleyball-Mannschaft von Karasuno aus dem Anime "Haikyuu!" Die ganze zweite und dritte Staffel über haben sie sich abgemüht und schließlich den Sieg davongetragen: In der nächsten Staffel dürfen sie dort am Frühlingsturnier beigetragen. Wie die Halle im Anime aussehen wird, wir sind gespannt …
4. Roppongi Hills Mori Tower
Wer zusammen mit "Detektiv Conan" ermitteln will, hat ein Problem: Die Stadtgebiete, in denen er in der Serie wohnt, Beika und Haido gibt es nicht, sondern sind Anspielungen auf Sherlock Holmes (Baker Street und Hyde Park). Doch davon wollen wir Spürnasen uns nicht abhalten lassen: Wir wissen, dass der fiktive Bahnhof Beika zwischen den realen Stationen Ebisu und Gotanda liegt und der Station Shin-Okubo am Beginn des Minato-Bezirks ähnelt. Tatsächlich erinnert das Stadtbild des Anime sehr an diese Gegend, vor allem die Wolkenkratzer (hier der Mori-Tower) finden sich mit kleinen Änderungen und ein wenig auf der Landkarte herumgeschoben wieder.
5. Die Kreuzung beim Bahnhof Shibuya
Die weltweit geschäftigste Kreuzung liegt in Tokyo, beim Hachiko-Ausgang des Bahnhofes Shibuya. Geschäftig ist sie wohl zum Teil auch deswegen, weil jeder Besucher dort mindestens einmal drüber laufen muss, eben weil sie so berühmt geschäftig ist. Davon abgesehen ist es tatsächlich ein toller Platz, eingerahmt von Wolkenkratzern, in denen stockwerkhohe Monitore eingebaut sind. In der Nähe winden sich im Zickzack Fußgängerbrücken über die Straßen und bieten einen Überblick. Aber natürlich: Mit der Masse der Menschen, die gleichzeitig aus vier Richtung über die Kreuzung strömt mitzuschwimmen ist ein leicht surreales Erlebnis. Vielleicht hat deswegen Mamoru Hosoda in "Der Junge und das Biest" den Eingang zur Welt der Tierwesen dorthin gelegt. Man kann es sich vorstellen, dass irgendwo zwischen einem der Gebäude ein kleiner Spalt sein könnte, der aus der Wirklichkeit hinausführt.
6. Tokyo Tower
Das boomende Tokyo der Nachkriegszeit brauchte einen Funkturm, und da dachten sich die Stadtplaner, warum nicht gleich ein Wahrzeichen draus machen – und stellten 1957 einen Nachbau des Eifelturms ins Stadtviertel Roppongi. Sogar ein bisschen höher als das Original ist er geworden und dank rot-weißen Anstrichs fällt er wirklich auf. Tatsächlich ist er zu einem Wahrzeichen geworden, der in vielen Filmen und Anime (denkt mal an das "Sailor Moon"-Opening) auftaucht. Besonders oft aber ist er in Film und Fernsehen: kaputt. Naturkatastrophen und Monster haben es einfach auf ihn abgesehen. Godzilla hat ihn schon abgebrochen, bei "X" wurde er zerlegt und auch bei "Witchblade" liegt er windschief im Wasser. So weiß jeder: Wir sind in Tokyo und die Dinge stehen nicht zum Besten.
7. Fuji TV Hauptquartier
Die Insel O-Daiba ist eine Reise wert. Zum einen ist sie künstlich, zum anderen erreicht ihr sie mit einer Einschienenbahn, die vor und nach der Rainbow-Bridge eine enge Schleife dreht (huiiiiiii!), zum dritten gibt es eine kleine Version der Freiheitsstatue zu bewundern, zum vierten könnt ihr über die mit psychedelischen Mosaiken bedeckte Yume-no-Oohashi (Große Traumbrücke) schlendern und schließlich steht noch dieser Designeramoklauf herum: Das Hauptgebäude des Fernsehsenders Fuji TV. Bei "Digimon Adventure" sucht sich die fiese Fraktion der Monster die Kugel als Aussichtspunkt aus und spukt ein wenig in den Produktionsräumen herum. "Digimon Adventure" wurde natürlich von Fuji TV produziert und so stand auch in "Digimon Adventure Tri" ein Ausflug nach O-Daiba an.